Biird startet Petition

Das Sex Toy Startup Biird startet heute eine Petition auf Change.org, in der ein Ende der Zensur von Inhalten, die sich um Sexual Wellness drehen, in Sozialen Medien gefordert wird. Zudem ruft die Petition auf, die Ungleichheit der Geschlechter in Sozialen Medien zu beenden. 

Unterstützt von der Werbe-Ikone und Sex Tech Gigantin Cindy Gallop, der Sexual Wellness Expertin Dr. Logan Levkoff und der Institution The Center for Intimacy Justice fordert die Petition Facebook auf, seine Richtlinien zu ändern, um die Förderung von Informationen und Produkten rund um Sexual Wellness für Erwachsene im entsprechenden Alter zu ermöglichen, ähnlich wie Alkoholmarken bestimmte Altersgruppen ansprechen.

Um politische Entscheidungsträger aufzuklären, hat Biird auch ein ‚Info-Hub‘ ins Leben gerufen, das Social Media Plattformen helfen soll, zu verstehen, warum die restriktiven Regeln der Branche große Probleme bereiten, da sie oft Webseiten und Berichte zensieren, die ein gesundes Verständnis der weiblichen Sexualität, der LGBT+ Sexualität und der sexuellen Gesundheit im Allgemeinen fördern. Das ‚Info-Hub‘ umfasst empfohlene Richtlinienänderungen, informative Artikel, ein Quiz, Informationen von Branchenexperten sowie die Möglichkeit, Erfahrungen mit Zensur auszutauschen. 

Facebook folgt mehreren Richtlinien, die sich auf Inhalte zu Sexual Wellness auswirken. Eine Regel lautet ‚Adverts must not promote the sale or use of adult products or services, unless they promote family planning and contraception‘. Das bedeutet, dass Werbung nicht den Verkauf oder die Verwendung von Erotikprodukten fördern darf, es denn diese fördert Familienplanung und Verhütung. Eine weit gefasste, auslegungsfähige Regel. Kondome und Produkte für Erektile Dysfunktion fallen in diese Kategorie und werden daher oft beworben, während Produkte für das sexuelle Wohlbefinden der Frau, wie Vibratoren zum Beispiel, verboten sind. 

Evi, Mitbegründerin von Biird, sagt: „Wir kennen die Einschränkungen, denen unsere Branche ausgesetzt ist, aber das bedeutet nicht, dass wir sie akzeptieren. Derzeit ist unsere Facebook-Seite blockiert und es ist uns nicht gestattet, für einen unserer Beiträge auf Instagram zu werben, da dies als unangemessen erachtet wird. Viagra hingegen wirbt regelmäßig für seine Beiträge und viele Kondomfirmen verwenden phallische Bilder, um die Vorteile ihrer Produkte zu kommunizieren, doch Produkte für das sexuelle Wohlempfinden wie Vibratoren sind vollständig verboten. Diese Petition und dieser Hub machen deutlich, dass die Bevorzugung von männlichen Produkten wie Viagra nicht nur falsch ist, sondern sich auch auf die Branche und ihre Wachstumsmöglichkeiten auswirkt, während gleichzeitig der Zugang zu Aufklärungsinhalten über weibliche Sexualität verhindert wird. Wir bitten alle Sexual Wellness Unternehmen, sich uns anzuschließen und ihre Unterstützung zu zeigen. Unterzeichnen Sie die Petition und fordern Sie, dass Facebook gleiche Wettbewerbsbedingungen schafft.“

Dr. Logan Levkoff, Vordenkerin auf dem Gebiet der menschlichen Sexualität, äußert sich wie folgt dazu: „Sexuelle Lust ist sowohl für unsere sexuelle als auch für unsere allgemeine Gesundheit von entscheidender Bedeutung. Die Verwendung von Sex Toys ist nicht nur üblich, sondern Menschen, die Vibratoren verwenden, haben besser funktionierende Sexualfunktionen. Sexuelle Lust ist weder überflüssig noch unnötig. Fehlende Werbung im Bereich der sexuellen Gesundheit und des sexuellen Wohlbefindens hindert Menschen – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderungen oder Beziehungsstatus – daran, die Informationen und Dienstleistungen zu erhalten, die sie benötigen. Das schafft eine Kultur und Atmosphäre der Scham und Scham war noch nie gut für unser Gefühls- oder Intimleben. Wir können – und sollten – es besser machen“.

Zusätzlich zu den Einschränkungen, die die Informationsfindung beeinträchtigen, bringen die Regeln auch finanzielle Auswirkungen für Startups mit sich, die deren Fähigkeit, zu wachsen , behindern. 

Cindy Gallop, Werbeexpertin und Gründerin und CEO von Make Love, Not Porn sagt: „Jeder Investor und Kapitalgeber sollte sich dieser Kampagne anschließen und sie unterstützen. Die das Thema Erektile Dysfunktion behandelnden Plattformen Roman und Hims wurden beide 2017 ins Leben gerufen. Beide haben durchweg riesige Geldsummen von männlichen Risikokapitalgebern aufgebracht und sind nun über eine Milliarde Dollar wert – weil sie in der Lage waren, riesige Geldsummen für Werbung auszugeben, um zu wachsen. Werbeplattformen schießen sich selbst mit geschlechtsspezifischen Sextech-Verboten in den Fuß. Die Möglichkeit, für von Frauen gegründete Marken im Bereich Sexual Wellness zu werben und damit zu skalieren, eröffnet die Möglichkeit, signifikante Finanzmittel von Risikokapitalgebern und Investoren zu beschaffen, was wiederum signifikante Einnahmen für diese Plattformen garantiert. Wer Frauen ernst nimmt, kann eine riesige Menge Geld verdienen – besonders wenn es um Sex geht.“ 

Die Kampagne ist das Ergebnis der unfairen Einschränkungen, denen Biird ausgesetzt war, als sie ihr erstes Produkt, den mit dem Red Dot Award ausgezeichneten Klitoris-Stimulator Obii, Anfang dieses Jahres auf den Markt brachten. 

Die Petition von Biird kann hier unterzeichnet werden, und weitere Informationen über die Kampagne können hier eingesehen werden.