Mark Boulton über ‚Sheets of San Francisco‘

Erlaubt ist, was gefällt – auch und vor allem im Bett. Bei einigen Vorlieben kommen Massageöle, Gleitgele oder andere Flüssigkeiten zum Einsatz, die nicht nur den Spaß erhöhen, sondern eben auch die Bettlaken in Mitleidenschaft ziehen. Dafür gibt es jetzt eine passende, praktikable und stilvolle Lösung: Sheets of San Francisco. Was es damit auf sich hat, erklärt Mark Boulton.


 

Wie kommt man auf die Idee, Bettlaken anzubieten, die flüssigkeitsdicht sind?
Mark Boulton: Die Idee war eigentlich purer Zufall. Einer meiner Kollegen hatte etwas darüber gehört und von hier entwickelten sich die Idee immer weiter. Eigentlich hatten wir ein anderes Material im Kopf, aber als wir dann aber realisierten, dass wir für ein funktionierendes Produkt ein anspruchsvolleres Material benötigen, haben wir uns auf den Weg gemacht, um etwas Geeignetes zu suchen. Gefunden haben wir den Stoff gefunden, den wir heute für unsere Produkte nutzen.

Woher stammt überhaupt der Name für eure Marke? Welche Assoziationen soll der Name wecken?
Das Unternehmen hat seine Anfänge in San Francisco und auf den Namen sind wir während einem Brainstorming gekommen, in das ein paar Flaschen kalifornischer Chardonnay involviert waren. Wir fertigen im Stadtzentrum von San Francisco und der Name spiegelt sowohl unsere Wurzeln wider als dass er auch erklärt, um was es sich bei den Produkten handelt. Der Name ist positiv und sticht aus dem Meer nicht erinnerungswürdiger Markennamen hervor. Kunden ab einem bestimmten Alter werden sich bestimmt auch an die alte populäre TV-Serie erinnern, die einen ähnlichen Namen wie unsere Marke hatte.

Welche Materialien verwendet ihr für eure Produkte?
Wir nutzen in all unseren Produkten anspruchsvoll gefertigte Stoffe. Zuallererst müssen sie natürlich flüssigkeitsdicht sowie leicht zu reinigen und zu pflegen sein. Wir haben dann Stoffe gefunden, die zudem auch atmungsaktiv sind, was den Komfort bei der Nutzung erhöht, sowie wenig Gewicht haben, was den Transport und die Lagerung vereinfacht. Für uns war es auch wichtig, dass die Oberfläche der Laken keine Nähte aufweist, da Nähte sowohl das Aussehen als auch den Komfort der Produkte negativ verändern. Was das betrifft, sind unsere Laken einzigartig. Sie sind auch sehr robust und langlebig, so dass sich niemand Sorgen machen muss, dass sie bei gewissen Aktionen kaputt gehen könnten. Wir haben sogar Kunden, die im Bett Stilettos tragen, ohne dass die Laken in Mitleidenschaft gezogen werden. Nicht zu vergessen, dass sich sich unsere Laken auf der Haut toll anfühlen. Kein Wunder also, dass sowohl Frauen als auch Männer an ihnen Gefallen finden.

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Ihr habt nach eigenen Angaben lange an der Entwicklung eurer Laken gearbeitet. Worin liegen die Schwierigkeiten, die Laken so zu fertigen, dass sie euren Ansprüchen genügen?
Es hat lange gedauert, die Laken zu entwickeln, weil wir Schwierigkeiten hatten, die richtigen Stoffe zu finden, die unseren Kriterien entsprechen. Schwierigkeiten bei der Produktion gab es dann eigentlich nicht mehr. Nur die Suche nach Lieferanten, die unseren Qualitätsansprüchen entsprechen, war definitiv eine Herausforderung.

Ist es richtig, dass eure Produkte in England gefertigt werden? Warum ist euch das so wichtig?
Wir produzieren in den USA für den nordamerikanischen Markt und in Großbritannien für den europäischen Markt. Die lokale Fertigung ist für uns aus vielen Gründen ein wichtiges Anliegen. Nicht zuletzt demonstrieren wir so der Community, in der wir leben und arbeiten, unsere Unterstützung und sprechen den dortigen lokalen Unternehmen unser Vertrauen aus. Dass wir lokal produzieren ermöglicht uns auch, schnell reagieren und Anpassungen durchführen zu können. Auch die Produktentwicklung fällt leichter. Zudem können wir so maßgeschneiderten Kundenservice anbieten, um zum Beispiel besonders große Laken oder andere Spezialanfertigungen produzieren zu lassen. Der Einzelhandel kann auf diesen Service zurückgreifen und muss seine Kunden nicht enttäuschen. Uns ist kein anderes Unternehmen bekannt, das einen Service dieser Art bietet. Gerade diese Woche hatten wir einen Kunden, der eine Bettdecke wollte, was nicht zu unseren Standardprodukten zählt. Aber wir konnten ihm seinen Wunsch erfüllen und produzieren ihm jetzt seine Bettdecke.

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Neben einem Produkt, das sich in der Praxis bewährt, sprecht ihr dem Design eine hohe Bedeutung zu. Wie äußert sich das vor dem Hintergrund, dass es sich ja bei euren Produkten um Laken handelt?
Wir nutzen zwei individuelle Materialien für unsere Produktlinie. Unsere Plus Linie besteht aus schwarzem Stoff und das Hauptaugenmerk des Designs liegt mehr auf dem Stoff als auf dem Produkt selbst. Bei der Printed Linie handelt es sich um Design-Produkte, weil wir in der Lage sind, Laken zu produzieren, die mit Bildern in Photoqualität versehen sind. Unser Fokus liegt gegenwärtig darauf, diese Linie mit neuen Designs weiterzuentwickeln. Wir können so auch gewünschte Designs für Kunden herstellen und fast jede Art von Bildern auf die Laken bringen. Die Vielfalt an Möglichkeiten kennt hier keine Grenzen.

Welche Zielgruppen fokussiert ihr mit Sheets of San Francisco?
Obwohl die Laken sehr speziell sind was das Design sowie ihren Einsatz angeht, sprechen sie eine große Zielgruppe – Männer und Frauen – an. Sie sind bestens für sinnliche Massagen geeignet, da keine Gefahr besteht, dass Öle das Bett und die Laken verschmutzen. Natürlich kommen sie für verschiedenste Aktionen im Schlafzimmer zum Einsatz, sind aber besonders in der Fetischgemeinde und in der Swingerszene beliebt, weil sie auch Wachsspiele ermöglichen. Der Gay-Ledermarkt ist für uns in den USA ein äußerst wichtiger Markt und wir können uns vorstellen, dass das in Europa ähnlich sein wird.

Wie groß ist eure Produktrange derzeit?
Wir bieten derzeit zwei Linie an – die Plus Range und die Printed Range. Die Plus Range umfasst eine Auswahl an Laken, Kissenbezügen und Überwürfen in allen Standardgrößen. Die Range ist derzeit nur in schwarzer Farbe erhältlich, aber schon bald wollen wir sie auch alternativ in Weiß anbieten. Unsere Printed Range besteht aus bedruckten Laken. Aufgrund von Kundennachfragen werden wir diese Linie ausbauen, da sie derzeit nur aus einem Design besteht.

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Über welche Vertriebswege vermarktet ihr eure Produkte bislang?
Wir verkaufen bisher direkt an den Einzelhandel. Wir werden unsere Marke dieses prominenter machen, in dem wir einige Shows und Messen besuchen werden. Im Juni sind wir auf der ETO Show anzutreffen und wir hoffen, dass wir am Ende des Jahres auf der eroFame präsent sein können.

Plant ihr, euer Vertriebsnetz auszubauen? Welche Strategie verfolgt ihr? Sucht ihr Distributoren und Großhändler oder wollt ihr direkt mit dem Handel arbeiten?
Idealerweise würden wir gerne direkt mit dem Handel arbeiten, da wir die direkten Beziehungen zu den Einzelhändlern und ihr direktes Feedback mögen. Dennoch stehen wir anderen Vertriebswegen offen gegenüber und würden uns über Gespräche mit potentiellen Distributoren freuen.

Bei euren Laken handelt es sich um sehr außergewöhnliche Produkte. Wie sollte der Wiederverkauf dieses anbieten bzw. vermarkten? Habt ihr geplant, dem Handel mit POS-Materialien etc. unter die Arme zu greifen?
Die Laken sind einzigartig und die Leute müssen sie in die Hand nehmen und fühlen, um die Qualität der Stoffe zu erkennen. Aus diesem Grund haben wir verpackte Samples, die wir potentiellen Kunden senden, auf den Markt gebracht. Sie sind auch für den Fachhandel erhältlich, damit dieser damit Werbung machen kann. Wir geben auch Stoffe heraus, die im Geschäft zum Anfassen ausgelegt werden können, sowie andere POS-Materialien, die entweder auf den Gay- oder den Heteromarkt zielen.

Welche weiteren Pläne verfolgt ihr mit Sheets of San Francisco?
In der Zukunft werden wir unsere Plus Range weiter ausbauen und in der Printed Range mehr Größen und neue Designs auf regelmäßiger Basis veröffentlichen. Des Weiteren möchten wir das Produktangebot breiter aufstellen und zwar mit anderen, aber dennoch verwandten Produkten. Bei all diesen Aktivitäten wollen wir unserem Ruf gerecht werden und hochqualitative Artikel anbieten. Natürlich wollen wir auch unser Netzwerk an Einzelhändlern erweitern.